Blickkontakt - eine Ausstellung der Malteser in Hamburg

Gedanken zur Ausstellung

Warum diese Ausstellung und warum der Titel: Blickkontakt? Was spüren wir, wenn jemand unserem Blick ausweicht? Und was empfinden wir, wenn der andere uns anschaut? Blickkontakt steht für Interesse, Aufmerksamkeit und Teilnahme. Blicke sind der nonverbale Aspekt unserer Kommunikation. Sie sind das Kommunikationsmittel mit der stärksten Aussage. Mit ihnen können wir strafen, wir können sie abwenden von dem, was wir nicht sehen wollen. Wir können mit ihnen aber auch heilen, lebendig machen und  signalisieren, dass wir einen anderen Menschen annehmen. Es gibt aufmunternde, liebevolle, interessierte, lächelnde, schmunzelnde, aber auch irritierende, freche, ironische, verachtende, abweisende Blicke. Uns irritiert, wenn andere auf unsere Blicke nicht reagieren, wenn es keinen Blickkontakt gibt. Dann entsteht das Gefühl, dass man übersehen oder nicht einmal wahrgenommen wird. Ohne dass ein einziges Wort fällt, verstehen wir: „Ich will keinen Kontakt mit dir haben!“ Ablehnende Blicke sprechen eine deutliche Sprache. Aufmunternde Blicke aber können das Gegenteil bewirken. Wir können diese Möglichkeit nutzen und Blicke viel öfter bewusst zur Ermutigung und Stärkung von Menschen einsetzen. In dieser Ausstellung blicken uns Menschen an, und auch wir können den Blick ruhen lassen. Wir haben die Möglichkeit, frei von Ansprüchen oder einem schlechten Gewissen hinzuschauen.

Der Integrationsanspruch überfordert viele Menschen. Muss ich mich kümmern? „Wir haben doch schon genug eigene Probleme in diesem Land. Nun sollen wir uns auch noch um Migranten kümmern! Müssen wir das?“ Vielleicht kümmern sie sich auch um uns, vielleicht können sie uns auch helfen oder wir helfen uns gegenseitig. Und ist es nicht so, dass es uns zufriedener, vielleicht sogar glücklicher macht, wenn wir anderen helfen?

Lassen Sie einfach die Blicke dieser Ausstellung auf sich wirken. Vielleicht hilft diese Erfahrung, bei der nächsten Gelegenheit einen Blickkontakt herzustellen – im Bus, beim Einkaufen, auf dem Spielplatz. Es gibt viele Gelegenheiten, und manchmal kann ein freundlicher Blick mehr bewirken als 1.000 Worte.

Fotos: Stefanie Langos

Konzept und Texte: Susanne Behem-Loeffler, Anette Bethge

Koordination: Anette Bethge

 

Saeed

Saeed ist 2020 aus dem Iran nach Deutschland gekommen. Er musste seine Heimat aus politischen Gründen verlassen. Seine Katze Lilly konnte er später zu sich nach Hamburg holen. Saeed ist Fluggerätmechniker und hat inzwischen in der Luftfahrtindustrie einen guten Arbeitsplatz gefunden. Seit Oktober 2020 engagiert sich der junge Mann ehrenamtlich in der Lesewerkstatt der Malteser und organisiert die Fahrradwerkstatt, in der Menschen aus verschiedenen Nationen ehrenamtlich mitarbeiten. Saeed ist der Ansprechpartner für alle Menschen, die dort mit Anfragen aller Art kommen. Im Februar 2023 verlor Saeed seinen Vater und konnte aufgrund der aktuellen politischen Situation nicht zurück in den Iran, um sich von ihm zu verabschieden. „Bei all den harten Erfahrungen, die ich gemacht habe, wie der Trauer über den Verlust geliebter Menschen und Einsamkeit, habe ich von meinem Vater gelernt, dass ich im Leben immer positiv bleiben soll.“

 

Hussein und Sina

Hussein und seine Frau sind Kurden. Sie haben acht Kinder. Seine Frau ist schon seit 2017 in Deutschland, er erst seit 2020. Sie haben eine Vierzimmerwohnung in Hamburg-Duvenstedt. Hussein hat im Irak bei der Stadtreinigung gearbeitet. „Unsere Kinder gehen hier zur Schule oder machen eine Ausbildung. Das ist sehr wichtig“, sagt er. Sina ist 2020 mit seiner Frau und seinem Kind nach Hamburg gekommen. Er ist gelernter Musiklehrer. „Ich kann auch als Tischler arbeiten. Erst einmal muss ich schnell die Sprache lernen."

Salar

Salars Anfang in Deutschland begann 2018 im Erzgebirge. Dort fühlte er sich sehr wohl und lernte fleißig die deutsche Sprache. Dann wurde er nach Görlitz verlegt und machte in Sachsen viele schlechte Erfahrungen. Allerdings lernte er dort auch tolle Menschen kennen, die ihm die deutsche Kultur vermittelten.
Heute versucht er sich nur auf das Positive zu besinnen: „Meine Eltern fragen mich immer: „Hast Du etwas Schönes für Deutschland gemacht? Sie ermuntern mich, zu helfen so gut ich kann.“ So war Salar motiviert, die Hilfe weiterzugeben, die er damals bekommen hat und fand den Weg zu den Maltesern als Ehrenamtlicher. Salar hilft in den Erstorientierungskursen der Malteser und im „Café Mach Mit“. Aktuell hat er wieder angefangen zu studieren – Informatik. „Ich liebe Hamburg – moin moin.“

Elena

Die Ukrainerin Elena ist mit ihrer dreizehnjährigen Tochter Sofiia und dem dreijährigen Klymentii seit Anfang März 2022 in Hamburg. Die kleine Familie steht kurz vor dem Umzug in eine neue Wohnung. Klymentii besucht eine Hamburger Kita. Die 44-Jäjhrige ist gelernte Analytikerin im Bereich Marketing. In der Ukraine leben noch ihr Bruder mit seiner Familie und ihre Schwiegereltern. Elena hilft bei den Maltesern ehrenamtlich. Sie unterstützt bei verschiedenen Kochprojekten und hat für die Ukrainearbeit Informationen zusammengetragen und eine Webseite erstellt.

Zaman und Robab

Das Paar lebt seit 2019 In Deutschland. Zaman und Robab sind verheiratet und haben keine Kinder. Zaman ist Schneider. Beide wollen schnell Deutsch lernen.

Layan und Loulia

Die beiden Schwestern sind Zwillinge und kommen aus Syrien. Sie besuchen eine weiterführende Schule. Ihre Lieblingsfächer sind Mathe und Sport. Sie lieben die Schule und haben viele Freundinnen.

Polina und Olena

Mit ihrer achtjährigen Tochter Polina und ihrer Mutter versucht Olena aus Charkiw sich in Hamburg ein neues Leben aufzubauen. Die 35-Jährige hat in ihrer Heimat als Friseurin, Kosmetikerin und im Bereich Finanzen gearbeitet. Vor dem russischen Angriffskrieg ist Olena sehr gern gereist, die junge Frau tanzte leidenschaftlich gern oder traf sich mit Freundinnen. Heute macht sich Olena große Sorgen um ihren Mann, der im ukrainischen Militär dient. Die Tochter Polina besucht eine Spezialklasse einer Hamburger Schule, wo sie auf Deutsch unterrichtet wird. Die Achtjährige spielt Geige, singt, tanzt, schwimmt gern und macht Akrobatik.
 

Mohsen

Mohsen ist 2018 aus dem Iran geflüchtet. Seitdem versucht er seine Frau nach Deutschland zu holen. Da er keinen entsprechenden Aufenthaltsstatus hat, ist das bisher nicht gelungen. Er kann aber auch nicht zurück in den Iran. Mohsen und seine Frau haben drei erwachsene Kinder.

Mais und Bachar aus Syrien mit ihren Kindern Lamar, Louila, Layan und Ahmad

Die Familie ist 2015 aus Syrien gekommen. Mais ist Mathematikerin und studiert in Deutschland Informatik. Bachar ist Apotheker, er arbeitet als Fahrer. In Deutschland genießen sie die Sicherheit und die guten Schulen für die Kinder. Bildung ist ihnen wichtig. Mais überlegt, ob sie jemals so gut strukturiert wie die deutschen Frauen sein wird. Sie vermisst die lockeren und spontanen Kontakte zu den Nachbarn in ihrer Heimat und die Gespräche mit anderen Frauen in der Straße: „Wir trinken morgens vor der Arbeit gemeinsam Kaffee und erzählen. Dadurch bauen wir Stress ab.“ Außerdem vermisst sie die Hochzeiten ihrer Heimat, auf denen viel getanzt wird.

Fatemeh aus Afghanistan

Sie ist 2020 mit ihrem Mann nach Deutschland gekommen. Beide wohnen in einer Unterkunft in Hamburg-Berne. Fatemeh hat in Afghanistan studiert und lernt fleißig Deutsch. Hamburg gefällt ihr sehr gut.

Shadi und Hala mit Taim und Sima

Hala und ihre Mann Shadi stammen aus Damaskus, der Hauptstadt Syriens. Die beiden Kurden sind seit 2015 in Deutschland. Shadi ist Elektriker. In ihrer Freizeit unternehmen sie gern Ausflüge, besuchen Halas Schwester und grillen mit Freunden. Hala ist Buchhalterin und möchte auch in Hamburg in diesem Bereich arbeiten. Sima besucht die weiterführende Schule. Sie hat sehr viele Freundinnen, die sie regelmäßig besuchen. „Wir machen uns große Sorgen um unsere Angehörigen in Damaskus.“

Xiomara

Xiomara ist 2019 nach Deutschland gekommen. Sie hat sehr schnell Deutsch gelernt und möchte erst die B2-Prüfung und dann eine Ausbildung zur Krankenschwester machen.

Wessam mit ihren Kindern Mays und Ghaiss

Wessam ist mit ihrem Mann Bassem 2016 aus Syrien geflüchtet. Bassem arbeitet als Elektriker und Wessam als Erzieherin im Kindergarten. Beide Kinder gehen gern in die Schule. Mays möchte gern einen Hund haben. „Ich bin Bayern- und HSV-Fan“, sagt Ghaiss.

Georgiana und Elvis

Das Paar ist 2019 gemeinsam aus Nicaragua geflüchtet.
Sie sind einfach nur glücklich, dass sie zusammen
in Deutschland sein dürfen.

Mozhgan

Mozhgan ist 2019 nach Deutschland gekommen. Sie ist ledig und hat im Iran als Schneiderin gearbeitet. Mozhgan wohnt bei ihrem Bruder in Hamburg-Barmbek.
„Ich möchte in Deutschland als Erzieherin arbeiten.“

Yosan und Abel mit Sohn Esey

Abel lebt seit fünf Jahren in Deutschland, seine Freundin Yosan seit einem Jahr. Der Eritreer macht momentan eine Ausbildung zum Anlagemechaniker,
die er Ende 2020 beenden wird. Die Übernahme ist ihm schon sicher. Yosan möchte gern eine Ausbildung zur Krankenschwester machen.
Auch ihre Mutter ist Krankenschwester. Die beiden suchen eine gemeinsame Wohnung in Hamburg. Nach der Ausbildung möchte sich Abel ein eigenes Auto kaufen. Abel ist sehr sportlich. Früher hat er viel Fußball gespielt, jetzt begeistert ihn Badminton. Er spielt in einem Verein. „Ich bin dort der jüngste, alle anderen sind Rentner.“ Abel ist außerdem Chorleiter in seiner Gemeinde.

Wali

Im Juli 2022 kam Wali nach Hamburg. Der junge Mann hat einen Abschluss in Informatik und mehr als fünf Jahre Berufserfahrung im Bereich IT. Er möchte am Internet der Zukunft, dem so genannten Web 3.0, mitarbeiten. Dahinter steht die Idee, eine neue Generation eines demokratischen, von den Nutzern gestaltetes und verwaltetes Internet auf den Weg zu bringen.

Im August 2021 musste er mit seiner Frau und seinem Bruder aus Afghanistan fliehen. Mit der Ankunft der Taliban war die Situation mehr als chaotisch. „Wie auch viele andere habe ich als UN-Mitarbeiter um mein Leben gefürchtet.“ Nun ist er in Hamburg und hat eine einjährige Tochter. „Ich habe das Gefühl, dass dieser Ort gut für mich ist“, sagt Wali über Hamburg.

In den Büroräumen des Malteser-Integrationsdienstes im Ahrensburger Weg 14 in Volksdorf ist Wali fast jeden Nachmittag anzutreffen. Dort hilft er ehrenamtlich, wo er kann. Er unterstützt bei Computerproblemen, er gestaltet aber auch Poster und Logos. Im Erstorientierungskurs lernt er Deutsch und seine neue Heimat besser kennen. Wali ist ein Fußball-Fan und hört gern Rabab, traditionelle afghanische Gitarrenmusik.

Mina

Mina ist 2019 nach Deutschland gekommen. Sie hat Freunde und Familie in Hamburg und wohnt bei ihrer Schwester in Berne. „Ich bin ledig und habe keine Kinder“, sagt sie. Mina war im Iran Sporttrainerin und möchte hier in dem Bereich weiterarbeiten. Kickboxen, Fitness und Schwimmen sind ihre Disziplinen.

Qader und Sergii

Qaders Flucht aus Ghazni, südwestlich der afghanischen Hauptstadt Kabul gelegen, brachte ihn 2021 über Griechenland und Belgien nach Deutschland. Seine schwangere Frau war bereits 2018 nach Deutschland gekommen. Mittlerweile hat das Paar drei Töchter, die älteste ist sechseinhalb, die mittlere viereinhalb und die jüngste sieben Monate alt. Qader ist gelernter IT-Lehrer. Auch in Hamburg würde er gern in diesem Bereich eine Arbeit finden. Das könnte schwer werden, denn er musste seine Heimat überhastet verlassen und hat keinerlei Dokumente. Seit einem Jahr engagiert er sich zwei bis drei Mal wöchentlich ehrenamtlich in der Fahrradwerkstatt. Bereits in Griechenland kaufte er auf einem Flohmarkt ein altes Fahrrad, reparierte und verkaufte es wieder. So nahm das Schrauben an Rädern bei Qader seinen Anfang. Mit seinem ukrainischen Kollegen verständigt sich der 40-Jährige per Sprachapp.

Sergii lernte die Malteser über einen Erstorientierungskurs kennen, den er Ende September 2022 begonnen hat, fünf Monate nach seiner Flucht aus der Ukraine. Im Westen der Ukraine lebt noch seine Tochter, um deren Sicherheit er sich sehr sorgt. Um sich abzulenken, arbeitet der 66-Jährige ehrenamtlich in der Fahrradwerkstatt und hilft mit im „Café Mach mit“ in St. Bernard in Poppenbüttel.

 

 

Fatima und Shamila aus Afghanistan

Fatima ist 2019 aus Afghanistan nach Hamburg gekommen, sie lebt allein in Hamburg in einer Flüchtlingsunterkunft. Ihre vier Kinder und ihren Mann hat es nach Griechenland verschlagen. Ihre Wege wurden auf der Flucht getrennt. Sie dürfen das Land derzeit nicht verlassen. „Ich hoffe nur, dass Corona bald vorbei ist“, sagt sie. „Ich vermisse meine Familie.“ Shamila lebt mit ihren beiden jüngeren Brüdern seit 2019 in Hamburg-Harburg. Aus unerfindlichen Gründen ist ihre Mutter in Griechenland gelandet und kann das Land nicht verlassen. „Hoffentlich kommt sie bald zu uns, wir vermissen sie sehr.“

Maryam

Maryam ist seit 2020 in Deutschland. „Ich wollte schon als Kind nach Deutschland. Im Iran hatte ich viele Probleme. Ich möchte unbedingt mein Kind und meinen Mann nach Deutschland holen.“ Maryam hat im Iran als Model gearbeitet.

Reza und Mona

Mona und Reza hatten im Iran einen Schreibwarenladen. Das Paar ist seit drei Monaten in Hamburg. Mona hilft rund um die Erstorientierungskurse in der Küche und bereitet alles für die Pausenversorgung vor und macht im Nachgang wieder klar Schiff. Ihr Mann unterstützt als Ehrenamtlicher montags und samstags in der Fahrradwerkstatt. Reza schraubt nicht nur an Rädern, er ist auch bei Reparaturen am Haus zur Stelle und hilft, wo er nur kann. Mona möchte gern eine Ausbildung zur Kauffrau machen, um wieder in einem Geschäft arbeiten zu können. Reza sieht eher im Sanitärbereich seine berufliche Zukunft.

 

Besmellah

Besmellah ist 2019 mit seiner Familie aus Afghanistan nach Hamburg geflüchtet. Seine drei Kinder sind acht und sechs Jahre sowie acht Monate alt. In seiner Heimat hat er als Anästhesieassistent gearbeitet. Hier möchte er eine pflegerische Ausbildung machen und im medizinischen Bereich arbeiten.

Naske

Naske ist seit 2020 in Deutschland. Sie ist allein aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet. Naske ist Kurdin. Die junge Frau ist gelernte Kostümbildnerin und möchte diesen Beruf gern weiter ausüben. Deutschland beschreibt sie so: „Hier gibt es alles, was ich in meinem Land vermisst habe: Freiheit, Bildung und offene Menschen.“

Mohannad und Rola mit Aysha und Maria

Rola und Mohannad sind 2017 aus Syrien geflüchtet. Sie haben inzwischen vier Kinder. „Rola ist die Chefin in der Familie“, Mohannad betont das mehrmals. Mohannad hat den deutschen Führerschein gemacht und arbeitet Vollzeit als Fahrer. Hamburg lieben sie und haben hier viele Freunde, auch viele deutsche Freunde. Nur vor dem Gang zum Bezirksamt haben sie Angst. Dort müssen sie den Aufenthaltstitel erneuern. Sie empfinden ihre Sachbearbeiterin als sehr unfreundlich. Die Töchter träumen von einem Urlaub an der Ostsee.

Sabih und Nidal

Das Ehepaar kommt aus dem Norden Iraks. Sie haben vier erwachsene Kinder. Sie sind Christen, ihre Muttersprache ist Aramäisch, die Sprache Jesu. Als der IS kam, waren Christen und auch Schiiten bedroht. Sie haben das Nötigste gepackt und sind in eine kurdische Stadt im Norden Iraks geflüchtet, dort waren die Menschen eine Weile sicherer. Später fand das Ehepaar mit den beiden Kindern in Deutschland einen sicheren Ort.

Sabih arbeitet jetzt für eine Technologiefirma in Hamburg. Nidal ist Hauswirtschafterin im Kindergarten. Beide arbeiten ehrenamtlich für die Gemeinde St. Bernard in Poppenbüttel, Sabih ist dort Küster. Am Anfang war es schwer in Deutschland: "Wir waren nicht mehr jung als wir kamen.“ Jetzt ist alles gut und die Familie ist sehr zufrieden.

Kathy

Kathy musste 2019 Nicaragua mit ihren beiden Kindern sozusagen über Nacht verlassen, weil ihr Mann politisch aktiv war. Während des Gesprächs in Vorbereitung auf die Ausstellung erhielt sie die Nachricht, dass sie abgeschoben werden sollte. Sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, der Schock war zu groß. Inzwischen konnte die Abschiebung aber abgewendet werden.

Aya und Osama mit Sohn Zaid

Aya und Osama leben seit 2016 in Deutschland. Zaid ist hier geboren. Inzwischen haben sie einen zweiten Sohn bekommen. Sie haben sich an der Uni in Aleppo kennengelernt. „Aya war die bessere Studentin“, sagt Osama und lächelt. Er hat seinen Master in Hamburg in Elektro- und Kommunikationstechnik gemacht und arbeitet jetzt bei der DESY (Deutsches Elektronen-Synchotron). Aya studiert Medizin in Hamburg. Sie genießt die Sicherheit in Deutschland: „Hier muss ich keine Angst als Frau haben und mir auch um mein Kind keine Sorgen machen.“ Beide betonen, wie gut das Bildungssystem in Deutschland ist.

Morlah

Morlah ist 2020 nach Deutschland gekommen. Von Beruf ist er Gärtner. Er ist allein hier und ledig. „Hamburg ist eine schöne Stadt“, sagt er.

Emil

Emil ist 2015 nach Deutschland gekommen. Als Christ hat er ein neues Zuhause in Sankt Bernard in Hamburg-Poppenbüttel gefunden. Der 33-Jährige arbeitet als Friseur. „Ich habe den B2-Deutschtest bestanden und möchte den Friseurmeister machen. Dann kann ich mein eigenes Geschäft eröffnen.“ In Deutschland hat er sehr viel Hilfe und Unterstützung bekommen und viele gute Freunde gewonnen.

Hanieh und Yaser

Hanieh und Yaser sind seit fünf Jahren verheiratet. 2019 sind sie aus dem Iran nach Deutschland gekommen. Hanieh möchte Erzieherin werden, sie war im Iran Lehrerin. „Ich kann euch eine Torte backen“, sagt sie und zeigt uns Fotos von kunstvoll verzierten Torten. Yaser möchte in Deutschland als Netzwerkadministrator arbeiten, das hat er auch im Iran gemacht. Hanieh und Yaser lieben Musik, Yaser besonders klassische Musik.

Yaser

Yaser ist Netzwerkadministrator. 

Lamar

Lamar geht hier in Hamburg gerne zur Schule. Ihre Lieblingsfächer sind Sport und Kunst. Ihre Hobbies sind Fahrradfahren, Fußballspielen und Lesen. Außerdem spielt sie Klavier, seit langem ihr großer Traum. Sie hat viele deutsche Freundinnen und ist sehr zufrieden.

Abdul

Abdul ist erst seit einigen Monaten in Deutschland. Er ist allein hier, seine Familie lebt in Afghanistan. Er möchte eine Ausbildung anfangen, sobald er besser Deutsch spricht. Abduls Wunsch: „Wenn ich einen Verein finde, möchte ich unbedingt Fußball spielen.“

Agner

Agner musste sein Land aus politischen Gründen verlassen. Sein Leben war in Gefahr, weil er als Journalist Dinge geschrieben hat, die er nicht äußern durfte. Seit 2018 ist er mit seiner Familie auf der Flucht und im Februar 2020 schließlich in Hamburg angekommen. Auf die Frage, wie er sich sein Leben hier vorstellt, erwiedert er: „Ich werde mein Bestes geben, um mein Leben hier aufzubauen. Ich möchte arbeiten, meine Miete zahlen und meiner Familie ein gutes Leben ermöglichen können.“

Shamila

Shamila lebt mit ihren beiden kleineren Brüdern seit 2019 in Hamburg-Harburg. Aus unerfindlichen Gründen ist ihre Mutter in Griechenland gelandet und kann das Land nicht verlassen. „Hoffentlich kommt sie bald zu uns, wir vermissen sie sehr!“

Leila mit ihren Kindern Bayaz, Judy, Jan und Lilan

Die Familie lebt schon seit Ende 2013 in Deutschland. Leila hat zusammen mit ihrem Mann Hakim fünf Kinder. Die Kinder besuchen die Schule und sind sehr glücklich in Deutschland. Leila arbeitet ehrenamtlich als Sprachmittlerin bei "Pro Familia", einem Beratungszentrum, und am UKE. Ihr Mann Hakim arbeitet als Bus- und LKW-Fahrer in einer Logistikfirma. Leila studiert Erziehung und Bildungswissenschaften an der Uni Hamburg. Sie arbeitet nun in Teilzeit bei Fördern und Wohnen.