Mit dem Einsatz von Drohnen Menschenleben retten

Fotos: Judith Stieß
Drohnentechnik ermöglicht Rettungskräften, schnellstmöglich Opfer zu finden.

Im Rahmen einer großangelegten Übung haben die Malteser zusammen mit den Hilfsorganisationen DLRG, DRK und der BRH-Rettungshundestaffel Hamburg am 9. Oktober die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Kameradrohnen mit entsprechender Technik präsentiert. Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, teilweise von Rettungshunden unterstützt, zeigten was mittels Drohnentechnik machbar ist, wenn es um Personen- bzw. Flächensuche geht.

Auf einem Übungsgelände in Hamburg-Wilhelmsburg trainierten die Einsatzkräfte der Malteser die Suche nach verschütteten Personen in einer Häuserruine, während im angrenzenden Kanal per Kameradrohne durch die DLRG eine vermisste Person im Wasser gesichtet und geborgen wurde. Geprobt wurde für den Ernstfall, wenn Gefahr im Verzug ist und Menschenleben gerettet werden muss. Dabei heißt es für die beteiligten Kräfte der einzelnen Organisationen Hand in Hand zu arbeiten. Am Übungstag verlief die Abstimmung und das Zusammenspiel der Akteure einwandfrei: Mensch, Tier und Technik haben funktioniert. Wie gut sich die Einsatzkräfte ergänzen, demonstrierten die Drohnen-Teams auf einem großflächigen, mit Bäumen und Sträuchern bewachsenen Gelände, als sie mithilfe der Rettungshunde die Flächensuche probten. Die Kombination von technischen Möglichkeiten der Drohnen, wie beim Einsatz der Wärmebildkamera bei der Suche nach Vermissten, unterstützt von der Hundestaffel, hat dies eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Eine weitere spektakuläre Suchaktion durch den DRK Verband Altona erfolgte in einem Trümmerfeld um ein brennendes Gebäude inklusive Rauchsimulation. Auch hier konnte mittels Drohnentechnik die vermisste Person schnell lokalisiert und in Sicherheit gebracht werden.

Was hier geübt wurde, ist für den realen Notfall wesentlich. Ein Einsatz, der den Hamburger Maltesern noch besonders präsent ist, ereignete sich kürzlich in einem eingestürzten Geschäftsgebäude, bei dem eine Person durch eine Explosion ums Leben kam. Am Einsatzort suchten die Kräfte nach dem Unglück mit Minidrohnen in den zerstörten Räumlichkeiten nach möglichen Vermissten. „Glücklicherweise ging die Suche gut aus und es wurden keine weiteren Personen aufgefunden“ sagt Jan Wiegmann erleichtert, der die Malteser Drohnenstafel in Hamburg leitet.

Die Präsentation der Drohnen-Teams initiiert hatten die Hilfsorganisationen, die sich regelmäßig in einer Arbeitsgruppe aller beteiligten Drohnenstaffeln treffen. Grund dafür war, Vorteile und Nutzen von Kameradrohnen bei unterschiedlichen Einsätzen und guter Abstimmung darzustellen. Seit ca. eineinhalb Jahren besteht die Drohneneinheit der Malteser in Hamburg mit neun ausgebildeten Helferinnen und Helfern, die eine Lizenz zum Fliegen besitzen. Die ausgebildeten Drohnenpiloten mussten neben ihrer Grundausbildung 48 Theorie- und mindestens zehn Flugstunden vorweisen, um eine Drohne im Sinne des Bevölkerungsschutzes lenken zu dürfen. So schreibt es das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe vor. Unter der Leitung von Jan Wiegmann, der ehrenamtlich den Katastrophenschutz der Stadtgliederung Hamburg verantwortet, ist die von Helfern entstandene Idee der Drohnenstaffel bei den Maltesern 2019 in die Tat umgesetzt worden. Seither treffen sich die Ehrenamtlichen regelmäßig, um ihr Wissen und Können auf dem aktuellen Stand zu halten. Interesse an Technik sei eine gute Voraussetzung, so Wiegmann, um bei der Hamburger Drohnenstaffel mitzuwirken. Mit einer entsprechenden Ausbildung kann man sich für dieses spannende und sinnvolle Ehrenamt bei den Maltesern engagieren.

Wie wichtig regelmäßige Übungen sind, hat die gemeinsame Aktion mit der DLRG, dem DRK und der BRH-Rettungshundestaffel Hamburg gezeigt. „Die gute Zusammenarbeit der einzelnen Hilfsorganisation ist die Grundvoraussetzung für erfolgreiche Einsätze“ betont Jan Wiegmann, „und diese haben heute alle beteiligten Akteure bewiesen.“

 

Berichte des NDR über die Übung der Drohnen-Teams:

Hamburg Journal vom 09.10.2021: Soziale Hilfsdienste präsentieren Drohnen im Rettungswesen
NDR 90,3 Hörfunkbeitrag 09.10.2021: Hamburger Rettungskräfte trainieren Einsätze mit Drohnen

 


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