Der Mini-Schulsanitätsdienst wächst und gedeiht

Hamburg. Beim Spielen, Rennen oder Toben können kleine Unfälle passieren. Solche Situationen sind auch im Grundschulalltag allgegenwärtig. Dann ist schnelle Hilfe notwendig. Bereits jüngere Grundschulkinder können mit der entsprechenden Anleitung selbst Hilfe leisten, sich gegenseitig helfen und andere trösten.

Vor knapp zehn Jahren wurde an der Grundschule St. Antonius Hamburg damit begonnen, das Pilotprojekt „Abenteuer helfen“ als Arbeitsgemeinschaft für die Dritt- und Viertklässler anzubieten. Insgesamt konnten nur 16 Kinder pro Schuljahr kindgerecht in den Grundlagen geschult werden. Die Warteliste war sehr lang. Wer teilnehmen wollte, musste auf sein Losglück hoffen.

Ein Konzept mit Zukunft
Basierend auf der Idee von „Abenteuer helfen“ entstand der Grundschul-Sanitätsdienst, auch Mini-SSD genannt. Was damals an St. Antonius als AG gestartet ist, hat sich verändert. Von der Vorschule bis zur vierten Klasse lernen die Kinder nun mit und von Ritter Malte die Grundlagen des Helfens und der Ersten Hilfe. Das ist Dank Anna Zaubitzer möglich. Die Grundschullehrerin der katholischen Schule leitet den Mini-SSD und verantwortet auch die Umsetzung vor Ort. Die 41-Jährige hat für alle 232 Kinder einen eigenen Lehrplan entwickelt. Und seit dem Schuljahr 2021/22 ist der Mini-SSD auch in den Sachunterricht integriert. „Die Kinder sind ganz begeistert bei der Sache und tragen ihr Wissen in den Schulalltag und die Elternhäuser“, sagt Julia Hartinger, Diözesanreferentin für Malteser Jugend und Schulsanitätsdienst.

Auch an anderen Schulen in der Erzdiözese gibt es einen Mini-SSD, z. B. seit gut acht Jahren an der Stadtteilschule Bramfeld als Nachmittagskurs und an der Katholischen Schule Harburg. Weitere Schulen haben bereits Interesse bekundet. Kira Magnus von den Maltesern Ahrensburg leitet eine Mini-SSD-Gruppe in einer dritten Klasse. Die Schule möchte das Angebot gern auf Jahrgangsstufe 2 ausweiten.  In der Grundschule am Reesenbüttel in Ahrensburg gibt es die AG „Kleine Sanitäter“.

Sergej Enns leitet den Schulsanitätsdienst und den Mini-SSD in Lübeck.  Im Sommer 2018 fand an der Lübecker Paul-Klee-Schule zum ersten Mal ein Mini-SSD der Malteser statt. Ein kompletter Jahrgang konnte ausgebildet werden. Im Sommer 2019 kam mit der Johannes-Prassek-Schule eine weitere Grundschule hinzu. Durch Corona konnte Sergej Enns die Grundausbildung mit den angehenden Schulsanis aber nicht beenden. „Im vergangenen Jahr durften lange Zeit keine Externen an die Grundschulen. Außerdem ist es schwierig, Zeiten, die der Grundschule passen, ehrenamtlich darzustellen“, sagt Enns. Seit März 2020 ruht der Mini-SSD in Lübeck.


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