Fast 35 Jahre „Familienmitglied“ bei den Maltesern

Jörg-Michael Raida, Beauftragter der Malteser Itzehoe, blickt auf bewegte Jahre mit den Maltesern zurück. Foto: Stefanie Langos

Itzehoe. „Ich hätte nie gedacht, dass ich für so lange Zeit diese Führungsaufgabe übernehmen würde“, sagt Jörg-Michael Raida (60), wenn er auf die 34 Jahre als Stadtbeauftragter der Malteser Itzehoe zurückblickt. Am Samstag, 5. August wird er seine Aufgaben offiziell an Michael Schmich (61) abgeben, der ihm im Amt nachfolgen wird.

Der erste Kontakt Raidas zu den Maltesern war 1978 ein Zeltlager der Pfadfinderschaft St. Georg der katholischen Kirchengemeinde Itzehoe, an dem der damals 15-Jährige teilnahm. Die zwei Jahre zuvor gegründeten Malteser Itzehoe hatten die medizinische Versorgung und ein Transportfahrzeug für das Zeltlager bereitgestellt. Schwerpunkt der Hilfsorganisation war damals die Erste-Hilfe-Ausbildung und die Sozialpflegerische Ausbildung. Raida fand daran Gefallen.

Er war einer von einer Handvoll Maltesern, inklusive des damaligen Stadt- u. Kreisbeauftragten Hans-Peter Krzysowski, die eng mit der katholischen Gemeinde verbunden waren. Jörg-Michael Raida ließ sich 1981 zum Erste-Hilfe-Ausbilder schulen. Anschließend zog er mit zwei großen Koffern los, in dem einen eine Beatmungspuppe und in dem anderen Material für die Erste-Hilfe-Kurse, die er nun selbst gab. Ein Jahr später ließ er sich an fast jedem Wochenende des Jahres in Hamburg zum Rettungssanitäter ausbilden.

Während seines Studiums zog der damals noch junge Mann nach Flensburg und leitete die Itzehoer Gruppe von dort aus weiter. Bis heute ist er an der Förde wohnen geblieben, was jedoch seinen Einsatz für die Itzehoer nicht schmälerte.

„Je größer der Aufgabenbereich in der Dienststelle wurde, umso herausfordernder wurde es für mich“, erinnert sich Raida. Im Juni 1989 wurde er Kreis- und Stadtbeauftragter in Itzehoe.

1997 zog er mit seiner Ehrenamtsgruppe in eine eigene Dienststelle in der Oelixdorfer Straße. Die Treffen im Wohnzimmer seines Vorgängers Krzysowski hatten nun ein Ende.

Die Itzehoer Malteser seien mit 40 aktiven Ehrenamtlichen „ein familiärer Haufen“, wie der pensionierte Bundeswehroffizier schmunzelnd anmerkt. Man arbeite nicht in Hierarchien, sondern lebe „wirklich spürbar als Familie“.

Jetzt, wo er Aufgaben abgibt, freut er sich auf mehr Zeit für sich: „Einfach mal wieder ein Hörbuch hören, ein Buch in die Hand nehmen oder einfach nichts tun – ich will mehr von dem machen, was in den vergangenen Jahren seit der Pensionierung zu kurz gekommen ist.“ Raida wird den Maltesern Itzehoe aber als Finanzkurator eng verbunden bleiben.

Seinem Nachfolger kann er die Ehrenamtsgruppe guten Gewissens anvertrauen, wie er sagt: „Mit der Mannschaft, die wir heute hier an Bord haben, haben wir motivierte Menschen, die viel Freude haben, an dem was sie tun.

Das sind sehr stabile Säulen, auf denen weiter gebaut werden kann. Ich glaube, es ist ein gutes Fundament vorhanden“, sagt Raida.

„Mein großer Wunsch ist, dass auch zukünftig weiterhin viele Menschen das „Ehrenamt“ als ihre Aufgabe ansehen und dabei erkennen, dass so manches dankbare Lächeln viel mehr wert sein kann als der Euro, den man vielleicht als Vergütung auf sein Konto überwiesen bekommt.“


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