Malteser Norderstedt feiern 10 Jahre und blicken zurück auf die Anfänge

Elke und Jens Braun (vorne im Bild) sowie David Staffe (l.) leiten die Malteser Norderstedt. Insgesamt 48 Ehrenamtliche engagieren sich hier im Sanitätsdienst, in der Krisenintervention und in Besuchsdiensten. Foto: Sabine Wigbers

Die enge Verbundenheit der Malteser Norderstedt zu den örtlichen Hilfsorganisationen zeigte sich nicht nur durch die Wahl des Veranstaltungsortes bei der Feuerwehr, auch waren Vertreter der Polizei, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), des Deutschen Roten Kreuzes, der Stadtfeuerwehr Garstedt, der benachbarten Malteser-Gliederungen Hamburg, Husum, Itzehoe, Lübeck und Neumünster sowie aus Kirche und Lokalpolitik der Einladung gefolgt. 

Vom heimatlosen Kriseninterventionsteam zu einer wachsenden Malteser-Gliederung
Malteser Diözesanleiter Andreas Damm dankte den Norderstedter Maltesern für ihr Engagement in den vergangenen Jahren. Das Besondere an diesem zehnjährigen Jubiläum sei, dass zahlreiche Ehrenamtliche schon viel länger als zehn Jahre aktiv seien, denn bereits 1997 habe sich das Kriseninterventionsteam (KIT) aus einer Initiative von u.a. Gunnar Urbach, Claudia Milde-George und Reinald Seiffert gegründet. Das Team, das durch den Kreis Segeberg alarmiert wird und sich bei Unglücksfällen und Katastrophen kurzfristig um die akut Betroffenene kümmert, bestünde also schon viel länger, als es die Malteser in Norderstedt gebe. Dass das KIT heute aber bei den Maltesern beheimatet sei, habe man einer Änderung in der Gesetzgebung zu verdanken: Das Team habe sich vor zehn Jahren einer Hilfsorganisation anschließen müssen. Heute seien die Malteser stolz auf die wachsende Norderstedter Gliederung mit dem kürzlich gegründeten Sanitätsdienst, den Besuchsdiensten, dem KIT und den 48 aktiven Ehrenamtlichen, die diese wichtigen Aufgaben mit viel Engagement ausübten. 
KIT-Gründungsmitglied Gunnar Urbach erinnerte daran, dass es das Kriseninterventionsteam in Norderstedt bereits vor dem ICE-Unglück 1998 in Eschede gegeben habe. Das Thema Psychosoziale Notfallversorgung sei nach dieser Tragödie erst richtig entwickelt worden. "Wir waren damals sowas wie Pioniere," so Urbach.

Oberbürgermeisterin lobt unbürokratische Zusammenarbeit der Norderstedter Hilfsorganisationen 
"Sie agieren im Hintergrund, dieses Jubiläum ist ein guter Anlass, um auf ihre wichtige Arbeit aufmerksam zu machen", sagte Norderstedts Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder insbesondere mit Blick auf die Krisenintervention, die, ohne von der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden, im Hintergrund von Unglücksfällen geschieht. "Was sie für diese Menschen tun, kann man gar nicht hoch genug anerkennen. Sie zeigen, dass Solidaität und Menschlichkeit keine leeren Worte sind." Roeder betonte außerdem, wie wertvoll die organsiationsübergreifende Zusammenarbeit aller Hilfsorgsanitionen für die Stadt Norderstedt sei.  

Erinnerung an den bisher größten Einsatz des KIT
Elke Braun dankte ihren Helferinnen und Helfern im Rahmen der Jubiläumsfeier für die Übernahme ihrer verantwortungsvollen Aufgaben. "Wir haben im Durchschnitt 40 bis 60 KIT-Einsätze pro Jahr im Kreis Segeberg", so Elke Braun. Der bisher größte und längste Einsatz habe jedoch außerhalb der Kreisgrenzen stattgefunden. Insgesamt 16 Tage sei ein großes Team in Schleiden (Kreis Euskirchen) gewesen, wo unzählige, teils sehr intensive, Gespräche mit Betroffenen der verheerenden Flutkatastrophe geführt worden waren. "Dafür euch allen vielen Dank!" 


Zurück zu allen Meldungen