Feuchte Schnauzen bringen Freude

Sabine Sprogö mit Hündin Ava Fotos: Matthias Scharf
Die Besuchshunde-Teams der Malteser Ahrensburg

Ahrensburg. Die Malteser Ahrensburg suchen Verstärkung für den Besuchsdienst mit Hund und laden ein, zu zwei Infoabenden am Mittwoch, 2. und 23. August jeweils um 19:30 Uhr in der Dienststelle der Malteser (Am Weinberg 8). Ob Golden Retriever, spanischer Windhund, Chihuahua oder Labrador, die Besuchshunde sind in Seniorenheimen und Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung gern gesehene Gäste in Ahrensburg und im Kreis Stormarn.

Die Vierbeiner können Erinnerungen wecken, die Einsamkeit durchbrechen und schaffen eine entspannte Atmosphäre. Von Streicheleinheiten bis zu gemeinsamen Spaziergängen mit dem Hund ist vieles möglich. Voraussetzungen für den Einsatz als Besuchshund sind ein guter Grundgehorsam und freundliches Verhalten gegenüber Menschen. Vor Kursbeginn gibt es einen Eignungstest.

Die Ehrenamtlichen sollten sozial, empathisch und sensibel im Umgang mit Hilfebedürftigen sein und sich mit ihrem Hund rücksichtsvoll verhalten. Die Ausbildung umfasst rund 53 Zeitstunden. Sie beinhaltet u.a. Erste Hilfe bei Menschen und Hund, Gesundheit und Körpersprache und Stressanzeichen beim Hund, Gewöhnung an typische Situationen im Besuchsdienst inklusive Hilfsmittel wie z. B. Rollstuhl und Gehhilfen, Gehorsamsübungen und Gestaltungsbeispiele für den Besuchsdienst. Die Ehrenamtlichen erwartet monatliche Gruppenabende und Fortbildungen.

Der zeitliche Einsatz kann individuell mit der jeweiligen Einrichtung abgesprochen werden. „Das macht das Ehrenamt gut mit Familie, Beruf und Hobbies vereinbar“, sagt Lisa Groß, die den Hundebesuchsdienst der Malteser Ahrensburg leitet. Der neue Ausbildungsdurchlauf soll im Herbst 2023 starten.

„Eigentlich müsste man noch viel öfter kommen", sagt Sabine Sprogö, die seit ein paar Monaten wöchentlich mit ihrer Hündin Ava Seniorinnen und Senioren in einem Pflegeheim besucht. „Ich plane immer zwei Stunden ein, aber meistens bleibe ich länger. Die Menschen dort haben einen so großen Redebedarf.“ Oft komme sie über ganz alltägliche Dinge wie Kochen oder Kinder ins Gespräch. Natürlich sei auch der Hund ein Türöffner und fast alle hätten selbst eine Tiergeschichte auf Lager. „Die Seniorinnen und Senioren erwarten gar keine großen Kunststückchen von mir und meiner Hündin. Es reicht schon, wenn sie Ava sehen und streicheln und wir ein bisschen ins Klönen kommen", sagt die Sülfelderin.

Gelernt habe sie in ihrem Dienst auch den Unterschied von Mitleid und Mitgefühl: „Die Menschen wollen nicht bemitleidet werden, aber sie freuen sich über Mitgefühl, über eine kleine Unterhaltung oder über eine feuchte Hundeschnauze in ihrer Hand und das weiche Fell zwischen den Fingern."

 

 

 

 


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