Rettungsdienst und Hilfsorganisationen in Flensburg wollen eng zusammenarbeiten

Andre Köhne vom ASB (links) und Frank Hackbarth vom MHD bei der Fahrzeugübergabe mit Karsten Herzog: Foto: Svea Carlsen

Die Gemeinschaft der Rettungsdienstträger in Schleswig-Holstein hat ein landesweites Konzept für den Einsatz des Rettungsdienstes in so einem Großschadensfall überarbeitet und erweitert. Schwerpunkt ist die enge Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen mit dem Rettungsdienst und der Berufsfeuerwehr. „Rettungsdienste sollen sich gegenseitig besser unterstützen“, beschreibt der Leiter der Berufsfeuerwehr Flensburg, Carsten Herzog, das Konzept. Es gehe besonders um die nachbarschaftliche Hilfe, sodass in kurzer Zeit Personal und Materialien vor Ort sein können. Da das Rettungsdienstgesetz die Vorsorge für solche Einsätze vorschreibt, garantiert das neue Konzept landesweit die gleiche Versorgungsqualität. Es sind fünf einheitliche Module entstanden, die die Einsatzleitung, den Patiententransport, die Sofortbetreuung, den Betreuungsplatz und die Patientenbehandlung. Je nach Größe und Ressourcen übernehmen die Partnerorganisationen unterschiedlich viele Module. Enge Zusammenarbeit der Einheiten Für das Modul Patiententransport sind der Arbeiter-Samariter-Bund Flensburg (ASB) und der Malteser Hilfsdienst (MHD) zuständig. Um das Konzept materiell umsetzen zu können, übergibt die Berufsfeuerwehr Flensburg ausgemusterte, aber allen Anforderungen entsprechende Fahrzeuge an die Hilfsorganisationen. Der ASB und die Malteser erhalten in dem Fall einen Rettungswagen (RTW). „Damit haben die Hilfsorganisationen die gleiche Ausstattung wie der Rettungsdienst“, sagt Herzog.

Die Krankenkassen sind Kostenträger des Rettungsdienstes. Die Abschreibungen der Fahrzeuge von der Feuerwehr stellen rund 50.000 Euro Mehrkosten dar, doch dies sei relativ wenig, so Herzog. Dennoch, auf das ganze Bundesland bezogen summiere es sich, weshalb die Krankenkassen das Konzept kritisch begutachtet und einer Finanzierung zugestimmt haben. Neben dem ASB und MHD gehören auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Firma Promedica zur Unterstützung dazu und sind Teil des Einsatzkonzepts. Die Firma Promedica ist im Bereich der Patientenbehandlung mit Personal und eigenen Fahrzeugen tätig ebenso wie das DRK, das zusätzlich auch die Patientenbetreuung, den Suchdienstes und die Einsatzleitung übernimmt. Eine gute Übung für die Hilfsorganisationen Für die Hilfsorganisationen ist es eine gute Möglichkeit auch an Großeinsätzen teilnehmen zu können. „Man kann höher qualifiziert üben“, sagt André Köhne vom ASB Flensburg. Sie haben Spezialisten dabei und einige der insgesamt rund 30 Mitglieder haben bereits eine gewisse Ausbildung als Vorkenntnis, sodass sie üben können, wie man mit einem Rettungswagen arbeitet, da dieser ganz anders bestückt sei als die Krankentransportwagen. „Es ist auch eine Herausforderung“, beschreibt Köhne, da teilweise erweiterte Führerscheine gemacht werden müssen, um einen RTW fahren zu dürfen. Auch der oberste Repräsentant des MHD, Frank Hackbarth, freut sich über die erweiterten Hilfsmittel. Damit würden andere Anforderungen an die rund 40 Mitglieder des Malteser-Hilfsdienstes gestellt als bisher. Deshalb müsse man nun mit dem neuen Rettungswagen üben, damit die Abläufe reibungslos funktionieren, auch im Ernstfall. Dafür gibt es gemeinsame Übungen zusammen mit dem ASB für das Transportmodul.  Svea Carlsen Die Umsetzung des Konzeptes erfolge schrittweise, da es erst die materiellen Anschaffungen benötige, bevor man sich bei der Leitstelle als einsatzfähig melden kann, so Herzog. Nach einjähriger Konzeptausarbeitung erfüllen die Flensburger Hilfsorganisationen ab dem 1. September die personellen und materiellen Voraussetzungen und können landesweit eingesetzt werden.


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