Mein Ehrenamt beim Malteser Hilfsdienst e.V.: Heute Gina Strauß

Menschen in akuten Notsituationen zur Seite zu stehen ist für Gina Strauß eine Herzensangelegenheit, deshalb ist sie Teil des Malteser Kriseninterventionsteams geworden. Foto: Malteser Kiel

Wie kommt man zur Krisenintervention der Malteser? 2015 wurden für das Flüchtlingsdurchgangslager Kiel helfende Hände gesucht. Mein Sohn, selbst im Rettungsdienst, fragte mich, ob ich dazu Lust hätte. Es hat mir direkt großen Spaß gemacht. Als dann der Bedarf an Unterkünften nicht mehr so groß war, wurde die Einrichtung geschlossen. Ich hatte jedoch das Bedürfnis mich weiter zu engagieren. Wieder hatte ich einen Tipp von meinem Sohn bekommen: Wie wäre es denn mit der Kriseninterventionsteam (KIT)? Nach einem Gespräch ist mir klar geworden, dass es eine wunderbare Sache ist, Menschen in Ausnahmesituationen zur Seite zu stehen. Nach erfolgreicher Ausbildung ist das KIT zu meinem Herzblut geworden. Jedoch wolle ich immer noch ein bisschen mehr. So bin ich dann, nach absolvierten Lehrgängen, auch noch in den Sanitätsdienst gegangen.

Welche Aufgaben hast du bei den Maltesern? Im KIT bin ich Teil der Betreuung Betroffener nach, wie wir sie nennen, besonders belastenden Situationen. Das sind zum Beispiel schwere Unfälle oder Todesfälle innerhalb der Familie.
Im Sanitätsdienst bin ich als Notfallhelferin bei verschiedenen Veranstaltungen unterwegs. Ich bin dort Ersthelferin und versorge Menschen, die z.B. bei der Kieler Woche ein wenig zu sehr gefeiert haben oder einem großen Konzert Kreislaufprobleme bekommen. Das Spannende am Sanitätsdienst ist auch die Bandbreite unserer Hilfeleistungen, die reicht vom Pflaster kleben bis hin zur Reanimation.
Außerdem bin ich im Katastrophenschutz tätig und auch Teil der Schnellen Einsatzgruppe. Wir sind dafür da, bei großen Unfällen mit vielen Verletzten oder anderen Katastrohen schnell viele Menschen zu versorgen. Für all diese Aufgaben habe ich mich bei den Maltesern fortgebildet, z.B. auch zum Thema CBRN-Schutz, also Schutz vor den Auswirkungen von chemischen, biologischen sowie radiologischen und nuklearen Gefahren. Der ein oder andere kennt sicher noch den alten Begriff ABC-Schutz. Bei den Maltesern haben alle Helfer zahlreiche Möglichkeiten sich fortzubilden und stetig Neues zu lernen.

Was machst du sonst so? Hauptberuflich bin ich Vollzeitbeschäftigte im öffentlichen Dienst. Ehrenamtlich engagiere ich mich hauptsächlich am Wochenende. In meiner verbleibenden Freizeit entspanne ich mich zu Hause mit Familie, Freunden, bei einem Buch, beim Sport.

Welche Rolle spielt der Glaube während deiner Arbeit bei den Maltesern? Der Glaube ist immer an meiner Seite.

Welche Erfahrungen hast du im Rahmen deines Engagements gemacht? Nur gute! Es ist ein gutes Gefühl Menschen helfen zu dürfen und zu können. Im Team zu arbeiten gefällt mir sehr und macht auf Veranstaltungen besonderen Spaß!

Hat sich durch deinen Einsatz privat oder beruflich etwas geändert? Ja, ein bisschen. Das Engagement überträgt sich insoweit auf meine Mitmenschen, noch mehr als vorher helfen zu wollen und zu können. Ich investiere viel Zeit, mache das aber gern. Ich erfahre sehr viel Wertschätzung hierfür. Beruflich genieße ich kleine Freiheiten. Wenn es einen größeren KIT- oder Katastrophenschutz-Fall gibt, kann ich auch während der Arbeitszeit zum Einsatz und werde dafür freigestellt. Viele Arbeitgeber unterstützen in dieser Art das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiter, das finde ich wichtig!

(Das Gespräch führte Paul Hirnstein)


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