„Hier können wir gut alt werden“

Ilona Lund und Vera Kunde kennen sich seit vielen Jahren. Die langjährigen Nachbarinnen zogen gemeinsam in das Betreute Wohnen und können so ihre Nachbarschaft und Freundschaft auch im Alter weiter pflegen.
Michael Majowski (Malteser Barmstedt e. V.), Bauherr Peter Bogenschneider (alpha projektentwicklung GmbH), Betreuerin Anja Tons und Mario Hildebrandt (Malteser Geschäftsführer). Fotos: Sabine Wigbers

Bereits am 1. April wurde der Wohnpark an der Genomühle eingeweiht, alle 72 Wohneinheiten sind vermietet. Nur hatte es die Corona-Situation bisher unmöglich gemacht, größere Gemeinschaftsangebote für die Senioren, die allesamt zur Covid19-Risikogruppe gehören, zu realisieren.

Ab dem 1. September wollen die Malteser unter den notwendigen Hygienemaßnahmen, mit viel Bedacht und Vorsicht nun das anbieten, was sich die Vielzahl der Bewohner von ihrer neuen Wohnform, neben der Rund-um-die-Uhr-Sicherheit, am meisten erhoffen: die Gemeinschaft.
„Die Malteser haben einen Leitspruch, ,Weil Nähe zählt´, ich finde, der passt heute ganz gut, denn trotz Corona zählt Nähe. Es ist wichtig, dass Sie sich austauschen können, Sie untereinander als Nachbarn und mit den Malteser-Mitarbeitern, die hier für Sie da sind. Ich wünsche Ihnen, dass Sie hier Nähe erfahren werden, dass Sie eine gute Nachbarschaft werden und gemeinsam viel erleben,“ sagte Mario Hildebrandt, Geschäftsführer der Malteser, im Rahmen einer kleinen Feierstunde.
Ab dem 1. September soll es zunächst das Sportangebot „Fit im Alter“ (in Zusammenarbeit mit dem Barmstedter MTV), ein Gedächtnistraining für alle Sinne, einen Bastelnachmittag, und auch den Malteser Besuchsdienst mit Hund geben. Je nach Interesse der Bewohner werden die Angebote ausgeweitet oder angepasst. Ein musikalisches Angebot mit gemeinsamem Singen muss noch warten – hierfür wäre ein Abstand von sechs Metern notwendig, um die Corona-Ansteckungsgefahr, die durch das Singen stark erhöht ist, zu minimieren. Anja Tons und ihr Stellvertreter Bernd Huckfeldt möchten dieses Risiko gar nicht erst eingehen und schieben solche Angebote lieber auf. Sie sind die Ansprechpartner für alle Fragen, Sorgen und Nöte der Bewohner. „Der erste Schritt in eine betreute Wohnnormalität ist heute mit der Eröffnung dieses Gemeinschaftsraums geschaffen worden. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich hier oft treffen, dass sie viele gute Gespräche führen, sich untereinander kennen lernen und Freundschaften schließen,“ sagte Anja Tons.
Zwei, die nicht erst hier, sondern bereits in ihrer früheren Nachbarschaft Freundschaft geschlossen hatten, sind Ilona Lund und Vera Kunde. Die beiden Frauen kennen sich seit vielen Jahren, zogen dann kurz nacheinander in den Wohnpark und fühlen sich hier wohl. „Wir haben hier überhaupt keine Probleme damit, Leute kennen zu lernen, wir verstecken uns ja auch nicht und kennen schon viele andere Bewohner. Wir wollten beide einen Neuanfang, den haben wir nun gemacht. Hier können wir jetzt gut alt werden.“


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