„Halte meine Hand“: Ein Muslim begleitet Sterbende

Hamburg. Im Rahmen der Hamburger Hospizwoche 2019 lädt der Malteser Hilfsdienst ein zum Filmgespräch mit Sterbebegleiter Hussam Khoder am Sonntag, 13. Oktober von 16 bis 18 Uhr im Bürgerhaus Wilhelmsburg (Mengestraße 20). Der Eintritt ist frei.

Mit ehrenamtlicher Sterbebegleitung konnte Hussam Khoder, der in Berlin aufgewachsen ist, anfangs nichts anfangen. Für ihn war klar: Wird einer krank, kümmert sich die Familie um ihn. Ist jemand sterbenskrank, dann erst recht. In orientalisch-deutschen Familien ist das immer noch Tradition. Doch die Strukturen fangen auch in muslimischen Familien an zu bröckeln; Ehen werden geschieden, Frauen und Männer sind berufstätig – wo bleibt da Zeit für alte und kranke Angehörige? Hussam Khoder ist der erste deutsch-arabische Sterbebegleiter in Berlin.

Er müsse den Angehörigen oft die Angst nehmen, dass man komme, um ihnen die Sterbenden wegzunehmen. Seit gut zwei Jahren begleitet der gebürtige Palästinenser Menschen auf ihrem letzten Weg, egal welcher Herkunft. In der eigenen Familie findet er nicht nur Verständnis für sein Engagement. Die Reportage begleitet Khoder und nimmt die sich verändernden Lebensrealitäten in den muslimischen Gemeinden genau unter die Lupe. Die essentielle Frage stellt sich hier kulturübergreifend: Kann das Ehrenamt ersetzen, was sonst die Familie übernommen hat?

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